Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeiterin, Frau Judith Spiegel, an der Oberschule C.-F. Grabow Prenzlau stellt die Schulsozialarbeit vor:
Schulsozialarbeit ist ein Angebot der Jugendhilfe. Dass sich die Schulsozialarbeit in vielfältiger Weise dabei mit Schule abstimmen kann und muss, dass sie auch für die schulische Entwicklung sinnvoll, teilweise notwendig ist, steht dabei außer Frage. Immer deutlicher wird, dass Schule mit gesellschaftlichen Entwicklungen und Problemen konfrontiert ist, die außerhalb von Schule liegen, die das Schulleben, das Lernverhalten der jungen Menschen aber maßgeblich beeinflussen.
Selbstverständlich werden sie damit zu Themen, Fragen und Herausforderungen innerhalb der Schule, die dann durch die Lehrerinnen und Lehrer aufgegriffen und bearbeitet werden. Es wird aber immer klarer, dass es für Lehrerinnen und Lehrer allein schwierig ist, all diese Probleme zu lösen. Das wissen alle, die in und um Schule arbeiten. Kinder brauchen am Ort Schule und im Umfeld die Unterstützung von Menschen, die nicht Lehrkräfte sind. Personen die eine andere Ausbildung erfahren haben, andere professionelle Sichtweisen einbringen und die ihre Leistungen abgestimmt und ergänzend zu den schulischen Leistungen erbringen.
Sozialarbeit an Schulen hat sich als eine besonders intensive und wirksame Form der Kooperation von Jugendhilfe und Schule in der Praxis bewährt. Sie ist von zentraler Bedeutung bei der Weiterentwicklung des Bildungswesens zu einem Gesamtsystem von Bildung, Erziehung und Betreuung.
Zielgruppen der Schulsozialarbeit
Unstrittig ist in der Allgemeinen- und Fachdiskussion, dass es um alle Kinder und Jugendlichen geht, nicht nur um Benachteiligte. Es geht um Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund. Es geht um Mädchen und um Jungen. Die Fokussierung von Schulsozialarbeit ist nicht auf eine spezifische Zielgruppe begrenzt.
Zielgruppen von uns Schulsozialarbeitern sind neben den Schüler/innen auch die Lehrkräfte und die Eltern.
Ziele der Schulsozialarbeit
Oder, was möchten wir mit unseren Angeboten erreichen?
Schülerinnen und Schüler:
- Es geht um individuelle Problemlagen, Belastungen und Beeinträchtigungen der Schülerinnen und Schüler. Als Schulsozialarbeiterinnen schauen wir, was bei den Kindern und Jugendlichen vorgeht, was sie subjektiv an Belastungen und Problemen haben und was sie an Unterstützung und Begleitung brauchen.
- Es geht um Kompetenzförderung, vor allem um die entsprechenden beruflichen, sozialen und personalen Kompetenzen.
- Es geht um Lebensgestaltung, Lebensführung und in Zeiten von Ungewissheit um Orientierung. Angesichts prekärer Lebenslagen und unsicherer Lebensführung, es geht auch darum, Kinder und Jugendliche fit zu machen mit ungewissen und unsicheren Situationen umgehen zu können.
- Es geht auch darum, positive Lebensbedingungen am und um den Ort Schule zu schaffen.
Unterstützung für Lehrer:
Mit einer sozialpädagogischen Ausbildung und entsprechenden Methodenkenntnissen ausgestattet, haben wir eine andere Herangehensweise an die Themen, Gefühle und Bedürfnisse der Schüler und können uns Zeit dafür nehmen. Außerdem sind sie institutionell unabhängig von Lehrern, der Schulleitung oder der Schulbehörde und können neutrale Vertrauenspersonen sein.
Durch Soziales Lernen im Unterricht, Sozialtrainings in Kleingruppen und der Durchführung von themenspezifischen Projekttagen wird gezielt an den sozialen Kompetenzen der Schüler gearbeitet und ein friedliches Miteinander in der Schule gefördert. Mit gestärkten sozialen Kompetenzen können sich die Schüler wiederum besser auf den Fachunterricht konzentrieren. Damit steigen ihre Chancen auf einen guten Schulabschluss und einen reibungslosen Berufseinstieg. So mancher soziale Nachteil, den Schüler mitbringen, kann dadurch ausgeglichen werden.
Ansprechpartner für Eltern
Doch nicht nur für die Kinder sind Schulsozialarbeiter da. Wir beraten auch die Eltern, wenn diese es wünschen. Weil wir mit anderen Hilfsangeboten in der Kommune gut vernetzt sind, können wir bei der Suche nach passenden Ansprechpartnern für die Lösung von Problemen helfen.
Vertrauen ist das A und O
Als Schulsozialarbeiterinnen bauen wir Brücken: zwischen den Schülern, aber auch zwischen Schülern, Lehrern, Schulleitung und Eltern. Eine auf Vertrauen basierende, gefestigte Beziehung ist dabei sehr wichtig. Wenn die personelle Kontinuität gegeben ist, können Schulsozialarbeiter durch den täglichen Kontakt mit den Kindern wertvolle Unterstützer im Prozess des Erwachsenwerdens sein und auch für alle anderen Beteiligten an der Schule positiv wirken.